Neubau einer Landvilla

Das Haus als Stadt – Das Land als Haus

Die Konzeption verbindet die Idee des ländlichen Gehöfts, die Einheit von Wohnen und Arbeiten mit der Idee des städtischen Innenhofes. Der Zwischenraum von Haupthaus und Bildhaueratelier bildet den Innenhof. Mit dem Künstlerhof als Ganzes entsteht ein Kosmos, der sich über die Materialität in die dörfliche Struktur einbindet und gleichzeitig durch den räumlichen Bezug der Kubaturen das Bild einer kleinen Stadt erzeugt. Der Garten ergänzt mit seinen Elementen das Gebäudeensemble. Das Land wird Teil des Hauses. Die Raumstruktur ist durch die Verbindung von Wohnen und Arbeiten bedingt. Im Erdgeschoss des Haupthauses befindet sich der Wohnbereich, im ersten Obergeschoss das Maleratelier, im Untergeschoss das Büro. Das separate Ateliergebäude ist der Bildhauerei gewidmet.

Das Haupthaus ist durch den großen Wohnbereich mit seiner raumgliedernden Säule bestimmt. Die Tafel des Wohnzimmers bildet zusammen mit der Küche und dem Swimmingpool im Außenbereich eine Achse, die sich über das gesamte Grundstück erstreckt. Die Gliederung aller Fassaden baut auf den Prinzip klassischer Tektonik auf. Sie bricht diese aber zum Teil aus Gründen der inneren Struktur und findet dennoch zu einem Gleichgewicht der Teile.

Das Bildhaueratelier mit dem Turm bildet den Kontrapunkt im Gefüge der Kuben. Das Thema der Säule als raumgliederndes Element wird hier im Außenbereich der Galerie als Schauort der Kunst aufgenommen. Gebundene Bauplastik und autonome Kunst bilden Raumschichten als zwei Seiten einer Medaille. Das Mauerwerk ist zweischichtig aufgebaut. Die Innenschale aus Hochlochziegeln entspricht den aktuellen energetischen Anforderungen. Die Außenschale ist durch die Schichtung von rötlich-orangenem Sichtmauerwerk und geschlemmten Bändern aus Handformziegeln geprägt.